Silvopastorale Agroforstwirtschaft ist die Kombination von Weidefläche mit Bäumen, traditionell bekannt sind der Hutewald, Streuobstwiese und andere Systeme. Zugrunde liegt ihnen die Mehrfachnutzung der Fläche, Schutz der Weidetiere, Erosionsschutz, Klimapuffer durch die Bäume, Frucht- und Holzertrag sowie eine höhere Artenvielfalt. Karl Schardax ist Experte für alte Haustrierrassen und praktiziert seit vielen Jahren eine Waldweidewirtschaft mit seiner Beef Ferma Agroforstwirtschaft in Rumänien. Wir, das Österreichische Waldgarten-Institut, freuen uns Karl Schardax im Rahmen unserer Pfingsttage zu einem Fachvortrag begrüßen zu können!

In den alten Waldweiden wurde der Ertrag der Fläche nicht nach dem Holzertrag, sondern nach der Anzahl der Schweine bemessen, welche gehalten werden konnte, was wiederum die Anzahl an Eichen, Buchen, Edelkastanien und anderer Bäume widerspiegelt. Diese Parklandschaft ähnlichen Hutewälder gehen bis in Neolithikum zurück und sind Teil unseres kulturellen Erbes. Nicht nur durch Übernutzung solcher Systeme, sondern gerade auch durch Subventionen der Europäischen Union ist es nahezu unmöglich, zu erhalten.

Gerade auch in Ländern des ehemaligen „Ostblocks“ sind viele Landstriche, welche einst mit kleinstrukturierter Landwirtschaft überzogen waren, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und seinen Agrarkolchosen verwildert. Dichtes, wildes Buschwerk verhindert auf den durch ehemals industrielle Landwirtschaft gestörten Flächen, das Aufkommen von Bäumen. So musste sich Karl Schardax erst einmal Schneisen in diesem Buschwerk schlagen um Weideflächen zu gewinnen und Bäumen das Aufkommen zu ermöglichen.

Seit vielen Jahren ist Karl Schardax eine der schillerndsten Persönlichkeiten im mitteleuropäischen Biolandbau. Er war federführend an der Rettung von alten Haustierrassen wie Turopolie und Mangaliza beteiligt und zeichnet für die Einführung von Herdenbüchern verantwortlich. Mit gut 80 Angusrindern, Huzulen Pferden und Eseln bewirtschaftet Karl Schardax rund 100 ha Landschaftsbiotop. Die vom Aussterben bedrohte Pferderasse der Huzulen und Eseln beweiden die Geilstellen (ehemalige Abkotstellen der Kühe) und sorgen so für ein Gleichgewicht auf der Weide. Durch den hohen Druck der Wölfe und übertriebener Auflagen gegen die Blauzungenkrankheit musste Karl in den letzten Jahren seine Schafherde auflösen. Auch die Freilandschweinehaltung hat er auf Grund der Schweinepestauflagen aufgegeben.


Karl Schardax wird uns über seine langjährigen Erfahrungen mit Silvopastoraler Agroforstwirtschaft berichten und steht auch gerne für Fragen zur Haltung alter Haustierrassen zur Verfügung.


Karl Schardax hat auch für das Buch „unser ebarer Waldgarten und weitere zukunftsfähige Agroforst-Systeme im Waldel – von der Streuobstwiese zur Syntropischen Agrikultur“ einen Beitrag geschrieben

Die Beef Ferma Agroforstwirtschaft in Rumänien; Buch Seite 217

Verwendete Bäume in Agroforst-Systemen; Buch Seite 250
Baumauswahl für eine traditionelle Streuobstwiese; Buch Seite 224
Pflanzenauswahl für eine Wildobsthecke; Buch Seite 216
Mehrjährige stickstoffsammelnde Pflanzen; Buch Seite 210

Hier noch einmal alle Daten:
Datum: Samstag, 18. Mai 2024
Zeit: 19.00 bis 22.00 Uhr
Ort: Seminarraum – Österreichisches Waldgarten-Institut, Stadlhof 2, 4600 Wels
Teilnahmebeitrag: Vereinsförderbeitrag euro 45 / Anmeldung erforderlich

Schön wenn ihr uns zahlreich besucht, wir freuen uns auf euch


Anmeldung ist erforderlich! Bitte überweise deinen Vereinsförderbeitrag in der Höhe von mindestens euro 45 auf das Spendenkonto unseres Vereins Österreichisches Waldgarten-Institut: IBAN: AT97 2032 6000 0003 4785, BIC/SWIFT: SPNKAT21